Hybridspindellager für höchste Leistung
Hybridspindellager stehen heute für höchste Leistung: hohe Drehzahltauglichkeit bis 18 000 U/min für kleine Werkzeuge und hohe Tragfähigkeit für schwere Werkzeuge. Die Oberfläche der bearbeiteten Hölzer benötigt wegen der großen Spindelsteifigkeit keine gesonderte Finishbehandlung mehr.
Seit Jahren wachsen die Anforderungen an die Spindeln für Holzbearbeitungsmaschinen in Bezug auf hohe Zerspanleistung bei gleichzeitig hoher Oberflächengüte. Die Firma Max Lamb GmbH & Co. KG hat als langjähriger Entwicklungspartner der Weinig AG den Einsatz von Hochgenauigkeitslagern maßgeblich begleitet. Das Anforderungsprofil von Weinig für das neue Conturex-Bearbeitungszentrum lautete: Auslegung einer geeigneten Spindellagerung für eine Frässpindel, die im Fertigungsbereich von Massivholzmöbeln Verwendung finden soll.
Die Anforderungen
Drehzahl bis 18000 U/min
hohe Tragfähigkeit
Lastaufnahmevermögen der Riemenkräfte durch häufigen Start-Stopp-Betrieb
genügend Steifigkeit für eine Finishoberfläche
Fett-Lebensdauerschmierung
Die Lösung
Zur Steigerung der Drehzahl ähnlicher Spindeln von 12000 U/min auf 18000 U/min bot sich die Anwendung von Hybridlagern an, das heißt von Wälzlagern mit Keramik-Kugeln. Sollten die Wälzlager nun für hohe Drehzahlen, das heißt Lager mit kleinen Kugeln oder für hohe Belastungen mit großen Wälzkörpern gewählt werden? Die von Weinig konzipierte HSK-Werkzeugaufnahme prägte die Entscheidung erheblich mit. Auf der Werkzeugseite, mit dem größeren Wellendurchmesser, wurden Spindellager mit relativ geringem Lagerquerschnitt und der größtmöglichen Keramikkugel gewählt.
Auf der Antriebsseite, mit einem deutlich kleineren Wellendurchmesser, aber hohen Riemenlasten, boten sich die tragzahlstarken Spindellager mit größeren Lagerquerschnitten und Keramikkugeln an. Hohe Lagerdrehzahlen führen zu einer deutlichen Reduzierung der Standzeit des Lagerfetts. Andererseits möchte man auf eine Nachschmierung der Lager bewusst verzichten, da sich dieses Konzept seit Jahren bewährt hat. Die Erfahrungen aus dem Bereich der Werkzeugmaschinen für die Stahlbearbeitung haben gezeigt, dass sich die Laufzeit der Hybridlager mit Keramikwälzkörpern im Vergleich zu konventionellen Wälzkörpern aus Wälzlagerstahl verdreifacht. Diese Überlegungen führten letztlich zum Einsatz der abgedichteten, bereits vorgefetteten FAG-Hybridlager. Die universelle Paarungsmöglichkeit der FAG-Spindelkugellager bietet ein Höchstmaß an Montagefreundlichkeit. Bei den beidseitig mit integrierten, berührungslosen Dichtungen versehenen Lagern, die bereits mit Hochleistungsfett befüllt sind, entfällt das manuelle Befetten beim Einbau der Lager. Falsche Fettmenge oder Verschmutzungen sind damit ausgeschlossen.